Fünf Motorradfahrer verspotteten einen 90-jährigen Veteranen — Sekunden später begann der Boden zu beben.

 Fünf Motorradfahrer verspotteten einen 90-jährigen Veteranen — Sekunden später begann der Boden zu beben.

Es war ein ruhiger Sonntagmorgen in Maggies Restaurant, jene Art von kleinem Ort, wo der Kaffee immer heiß ist und jeder deinen Namen kennt. Die Glocke über der Tür läutete, und Walter Davis trat ein, ein neunzigjähriger Mann mit silbernem Haar, Stock und einem langsamen, aber festen Schritt. Walter frühstückte seit zwanzig Jahren jeden Morgen dort. Er bestellte immer dasselbe – schwarzen Kaffee und zwei Pfannkuchen – und saß am selben Tisch am Fenster.

— Guten Morgen, Walter, — begrüßte ihn Maggie mit einem Lächeln. — Sie sehen heute elegant aus! — Ich versuche, Sie zu beeindrucken, Maggie, — antwortete er humorvoll. — Achtzig Jahre versuche ich es schon und gebe immer noch nicht auf.

Beide lachten, aber bevor sie seine Tasse nachfüllen konnte, öffnete sich die Tür mit einem Knall. Fünf korpulente Motorradfahrer traten ein. Ihre Stiefel hallten auf dem Boden wider, und die Atmosphäre änderte sich sofort. Der Anführer, ein Mann mit einem Schlangen-Tattoo, das sich den Hals hinaufzog, brüllte: — Hey, Süße! Fünf Burger und lass den Kaffee nicht ausgehen. Maggie nickte höflich und eilte in die Küche. Walter aß ruhig weiter, als wäre nichts geschehen. Aber die Motorradfahrer bemerkten ihn. — Schaut euch den Opa an, — spottete einer. — Hast du dich verlaufen, Alter? Das ist kein Altenheim.

Walter hob den Blick. Seine blauen Augen waren gelassen, aber fest. — Ich frühstücke nur, Jungs. Kümmert euch nicht um mich. — Frühstücken? — lachte der Anführer. — Das ist unser Platz.

Maggie spannte sich an. — Bitte, — sagte sie leise, — das ist Walters Platz. Er sitzt hier, seit dieses Restaurant noch keine Wände hatte. Der Mann runzelte die Stirn. — Dann ist es vielleicht Zeit, dass er sich einen anderen sucht.

Das Gelächter wurde lauter. Einer von ihnen nahm Walters Stock und begann, ihn in der Luft herumzuwirbeln. — Netter Stock, Alter. Willst du dich damit verteidigen? Stille legte sich über den Raum.

Walter legte die Gabel auf den Teller. — Ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie ihn mir zurückgeben würden, mein Sohn. — Und wenn ich nicht will? — erwiderte der andere und kam näher. Maggie, zitternd, griff unter den Tresen zum Telefon. Aber Walter hob ruhig eine Hand. — Ist nicht nötig, Maggie. Er zog ein kleines Telefon aus seiner Jackentasche, klappte es auf und drückte einen Knopf. — Ich bin Walter, — sagte er mit ruhiger Stimme. — Ich brauche vielleicht ein wenig Hilfe in Maggies Restaurant. Er legte auf, wandte sich seinem Kaffee zu und machte weiter, als wäre nichts gewesen.

Die Motorradfahrer brachen in Gelächter aus. — Er ruft seinen Bingo-Club an!

Walter antwortete nicht.

Einige Minuten vergingen. Die Atmosphäre blieb angespannt. Und dann begann man aus der Ferne das Dröhnen mehrerer Motoren zu hören. Zuerst eines, dann viele. Das Geräusch schwoll an, bis es das Restaurant wie ein Donner umhüllte. Die fünf Biker hörten auf zu lachen. Der Anführer stand auf, sah aus dem Fenster… und wurde blass. Der Parkplatz war voller Motorräder, mehr als zwanzig, die alle im Morgenlicht glänzten. Die Männer, die sie fuhren, trugen Lederwesten mit dem Emblem „Iron Hawks Veterans Club“. Die Motoren wurden gleichzeitig abgestellt. Die Stille war überwältigend. Die Tür öffnete sich, und ein großer, graubärtiger Mann betrat den Raum. Er überblickte die Szene und blieb vor Walter stehen. — Guten Morgen, Kommandant, — sagte er und grüßte respektvoll. Walter nickte. — Guten Morgen, Jungs. Danke, dass ihr so schnell gekommen seid.

Der Anführer der jungen Motorradfahrer blinzelte. — K-Kommandant? Der Veteran der „Iron Hawks“ sah ihn fest an. — Haben Sie ein Problem mit Oberst Walter Davis?

Der Name hallte wie ein Donnerschlag wider. Die Männer verstummten. Sie wussten, wer die Iron Hawks waren: ein nationaler Club, der nur aus Militärveteranen bestand, berühmt für ihre Disziplin und Loyalität. Walter war ihr Gründer gewesen, ein hochdekorierter Pilot der Air Force. — Ich… wusste nicht… — stotterte der Anführer. Walter nahm seinen Stock ruhig. — Sie haben nicht gefragt.

Die Iron Hawks verteilten sich, fest, aber ohne Aggression. Der graubärtige Mann sprach: — Ich denke, es ist Zeit, dass Sie Ihre Unordnung aufräumen, sich bei der Dame entschuldigen und gehen, bevor Sie sich noch lächerlicher machen. Die fünf beeilten sich, die Teller aufzuheben und den Tisch abzuwischen. Einer polierte Walters Stock mit einer Serviette und gab ihn zitternd zurück. — Es t-tut mir leid, Sir. Wir wollten keinen Ärger machen. Walter sah ihn gelassen an. — Respekt wird freiwillig erwiesen, nicht erzwungen. — Jawohl, Sir. Entschuldigen Sie, Ma’am. Wir gehen jetzt. Sie rannten fast hinaus.

Die Veteranen lachten verhalten. — Immer noch derselbe, Kommandant, — sagte einer. — Ich habe meine Gewohnheiten noch nicht verloren, — antwortete Walter mit einem Lächeln. Maggie seufzte erleichtert. — Walter Davis, ich hätte fast einen Herzinfarkt bekommen! — Nur ein weiterer Sonntagsfrühstück, Maggie, — antwortete er.

Die Iron Hawks blieben und aßen mit ihm. Das Restaurant füllte sich wieder mit Lachen, Geschichten und Kaffee. Maggie servierte ihnen Kuchen „aufs Haus“. Bevor er ging, beugte sich einer der jüngeren Männer zu Walter. — Sir, Sie hätten diese Typen doch auch allein erledigen können, oder? Walter lächelte. — Vielleicht früher. Aber heute überlasse ich die schwere Arbeit lieber der neuen Generation. Der junge Mann nickte bewundernd. — Sie sind immer noch unser Anführer, Kommandant.

Als die Motorräder wieder anliefen und die Straße entlangfuhren, kehrten die Nachbarn, die alles von draußen beobachtet hatten, in den Laden zurück und murmelten immer noch über das Geschehene. Maggie schüttelte lachend den Kopf. — Wer hätte gedacht, dass dieser ruhige Mann jemals ein Geschwader mitten im Krieg befehligt hat. Walter lächelte nur und trank seine letzte Tasse Kaffee aus. Und als sie ihn später fragten, was genau er in diesem mysteriösen Anruf gesagt hatte, antwortete er mit einem Augenzwinkern: — Ich sagte ihnen nur, dass es Zeit für das Frühstück sei.

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