Auf der Straße bemerkte ich einen Bären, der sich in einem Netz verfangen hatte und sich nicht befreien konnte: Ich hielt an, um dem Bären zu helfen – doch dann geschah etwas Unerwartetes.

Ich sah am Straßenrand einen Bären, der sich in einem Netz verfangen hatte. Ich hielt an, um zu helfen – und was dann geschah, verschlug mir die Sprache 😱😱
Im Morgengrauen fuhr ich auf einer internationalen Landstraße entlang, die an einem dunklen, endlosen Wald vorbeiführt. Wölfe und Bären streifen dort umher, also wunderte ich mich zunächst nicht über die braune Gestalt am Straßenrand – zumindest nicht sofort.
Doch beim zweiten Hinsehen trat ich scharf auf die Bremse. Der Bär ruhte nicht – dicke Seile schnürten seine Pfoten und Schultern ein, sein Fell hing in Fetzen, und sein schweres Knurren klang eher nach einem Hilferuf als nach einer Drohung.
Autos rasten vorbei – Hupen, Handys erhoben – doch niemand hielt an. Nur mein Gewissen tat es. Ich schaltete die Warnblinkanlage ein, stellte das Warndreieck auf, zog Handschuhe an und nahm mein Rettungsmesser heraus. Schritt für Schritt näherte ich mich, murmelnd: „Ganz ruhig… alles gut, mein Freund.“
Der Bär zuckte, brüllte, blieb aber stehen. In seinen bernsteinfarbenen Augen sah ich keine Wut – nur Erschöpfung.
Die Knoten waren brutal festgezogen. Vorsichtig schnitt ich sie auf, betend, nicht die Haut zu verletzen. Die Sekunden zogen sich endlos hin: Der Motor meines Autos tickte beim Abkühlen, der Wald roch nach feuchtem Gras und Kiefernnadeln. Eine Pfote war frei, dann die Schulter. Das Knurren wurde leiser. Schließlich riss das letzte Seil, und das Netz glitt wie ein schweres Tuch zu Boden.
Wir sahen uns an. Er hätte angreifen können. Stattdessen hob er nur den Kopf, als wollte er sich mein Gesicht einprägen, und wich langsam in den Wald zurück.
Ich atmete tief aus, sammelte das Netz ein und griff nach der Autotür – da knackten Zweige hinter mir. Mein Herz setzte aus. Der Bär war zurückgekehrt.
Aber nicht allein. In ihrem Maul trug sie ein winziges Junges. Vorsichtig legte sie es auf das Gras und trat zurück. Das Junge quietschte, schmiegte sich an meinen Stiefel, während die Mutter unbeweglich zusah.
Ich hockte mich hin, strich mit der Hand über den warmen Rücken des Kleinen – und sie ließ es zu. Es war, als wollte sie mir sagen:
„Deshalb hast du mich gerettet.“
Dann hob die Mutter das Junge mit stiller Würde wieder auf und verschwand in den Schatten der Fichten.
Ich rief den Forstdienst an, um die Wildererfalle zu melden. Erst danach fuhr ich weiter – mit leichtem Herzen und dem seltsamen, ehrfürchtigen Gefühl, als hätte mir der Wald selbst seinen Dank zugeflüstert.