Ein blinder Mann fällt in ein riesiges Loch… doch was sein Blindenhund tut, lässt alle sprachlos zurück.
 
             
      Es war ein sonniger, ruhiger Tag. Die frische Morgenluft streichelte die Straßen, und ein älterer Mann ging langsam mit seinem treuen Begleiter: Rex, einem Deutschen Schäferhund mit edlem Blick und festem Schritt.
Der Mann hatte seit über zehn Jahren kein Sonnenlicht mehr gesehen. Während dieser ganzen Zeit war Rex seine Augen, sein Kompass und sein einziger wahrer Freund gewesen.
Jeden Tag folgten sie derselben Route: der Stock gab den Rhythmus vor, der Hund zog sanft an der Leine und führte ihn mit der Präzision dessen, der das Heiligste beschützt. Alles war Routine. Alles war sicher.
Bis zu diesem Tag. Einige Stunden zuvor war eine unterirdische Wasserleitung geplatzt. Der Asphalt war eingesackt und hatte ein riesiges Loch mitten auf dem Bürgersteig hinterlassen. Die Arbeiter waren noch nicht eingetroffen, und die Gefahr war da, unsichtbar für jemanden, der sie nicht sehen konnte. Rex spürte es. Er blieb abrupt stehen, aber sein Besitzer, ohne es zu verstehen, machte einen weiteren Schritt. Der Stock berührte den Rand… und verschwand in der Leere. Der ältere Mann verlor das Gleichgewicht. Der Boden unter seinen Füßen brach ein. Und in einem Augenblick fiel er in das Loch.

Da tat Rex etwas, womit niemand gerechnet hatte. Der Hund bellte verzweifelt, rannte am Rand hin und her, schnüffelte in der Luft, suchte Hilfe. Sein Bellen durchbrach die morgendliche Stille, aber die Passanten ignorierten ihn – er schien nur ein unruhiger Hund zu sein. Bis sich ein junger Mann, der sein frenetisches Verhalten bemerkte, näherte. Er blickte dorthin, wo Rex bellte… und sah den Abgrund. — Da ist jemand drin! — schrie er.
Sofort rief er den Notruf. Während die Retter eintrafen, wich Rex keinen einzigen Augenblick von der Stelle. Er wimmerte, beschnupperte den Rand, und in jeder Bewegung schien er zu flehen: „Bitte, rettet ihn.“ Als es ihnen schließlich gelang, den Mann, bedeckt mit Staub, aber lebend, herauszuholen, brach die Menge in Applaus aus. Der ältere Mann, desorientiert, streckte eine Hand aus… und spürte eine warme Schnauze, die gegen seine Handfläche drückte. Rex, zitternd, leckte ihn sanft, ohne eine Sekunde von ihm zu weichen. Die Leute filmten mit ihren Handys, andere weinten still. Aber der Hund suchte weder Aufmerksamkeit noch Belohnungen. Er wollte nur sicherstellen, dass sein Freund noch atmete. Und als der ältere Mann mit schwacher Stimme flüsterte: — Braver Junge, Rex… braver Junge… Der Hund legte sich einfach neben ihn und stützte seinen Kopf auf seine Beine, als wollte er sagen: „Solange ich hier bin… wirst du nie wieder allein fallen.“
 
                               
                              